Schützengesellschaft Badenstedt e.V.

Die Schützengesellschaft Badenstedt von 1925 e.V. wird 100 Jahre alt

Ein Jahrhundert ist seit der Gründung unserer Schützengesellschaft vergangen – ein Zeitraum voller Veränderungen. Nach der Eingemeindung Badenstedts nach Linden und später nach Hannover setzte sich 1925 der Wunsch durch, eine eigene Schützengesellschaft zu gründen. Am 19. August 1925 rief Georg Messer eine Versammlung in der Gaststätte des Solbades ein – die Gründung erfolgte noch am selben Tag. Es ergab sich von selbst, dass Georg Messer zum 1. Vorsitzenden von der Versammlung gewählt wurde.

Als Vereinslokal wählte man später die Gaststätte „Zum grünen Jäger“. Der Inhaber W. Schatz, ein langjähriger Jäger, trat der Gesellschaft bei und förderte sie maßgeblich. Die Mitgliederzahl wuchs rasch, sodass bald die Aufnahme in den Verband Hannoverscher Schützenvereine erfolgte. Erste sportliche Erfolge stellten sich bald ein. Nach einem Jahr wurde Messer zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Zahlreiche Preisschießen mit hoher Beteiligung brachten Einnahmen, die 1927 die Anschaffung einer Vereinsfahne und ein großes Zeltfest zur Fahnenweihe ermöglichten.

Mit der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten 1933 blieben von 54 Schützenvereinen in Hannover nur 15 erhalten. Die Badenstedter Schützen sollten sich der Gesellschaft Linden anschließen. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendete das Vereinsleben abrupt. Viele Mitglieder wurden eingezogen. Nach Kriegsende wurden Schützenvereine verboten und das Vereinsgut beschlagnahmt – nur die Fahne überstand, versteckt von Georg Messer.

1953 fanden sich alte und neue Mitglieder wieder zusammen, um den Verein neu zu gründen. Am 22. August wurde die Wiederbelebung beschlossen. Das neue Vereinslokal – die „Badenstedter Bierstuben“ – war zugleich das alte. Wilhelm Wiegmann sen. unterstützte den Wiederaufbau maßgeblich. Der Verein wuchs, erste Luftgewehre wurden angeschafft und der Schießbetrieb wieder aufgenommen.

Mitte der 1950er wurde der Saal des Vereinslokals umgebaut. Es entstand ein Schießstand mit sechs Bahnen. Auch ein eigener Spielmannszug entstand, Freundschaftsschießen wurden durchgeführt und sportliche Erfolge gefeiert. Bis in die 60er-Jahre fanden große Zeltfeste statt. Später wurden die Vereinsfeste in den Festsaal der „Badenstedter Bierstuben“ verlegt – der Schützenball am letzten Samstag im September wurde zur Tradition.

Das Pokalschießen gewann zunehmend an Bedeutung. Ein Höhepunkt war das 40-jährige Bestehen 1965. Wilhelm Gefeke sen., Mitbegründer der Stammgesellschaft, wurde Ehrenmitglied. Beliebte Veranstaltungen wie Weihnachtsfeiern für Kinder und Vereinsausflüge mit Familie Beckmanns Reisebussen prägten das Vereinsleben.

1973 kam das Kleinkaliberschießen hinzu. Ein weiterer Höhepunkt war das 50-jährige Jubiläum 1975 mit einem großen Schützenball im Alten Rathaus. Im Jubiläumsjahr stieg die Mitgliederzahl stark an. 1976 wurde ein „Tag der offenen Tür“ veranstaltet, um eine Jugendabteilung zu gründen. Unter Leitung von Hans-Wilhelm Nagel entwickelte sich eine der größten Jugendabteilungen des Verbandes.

Da auch Mädchen Mitglied wurden, stand 1979 die Gründung einer Damenabteilung im Raum – zunächst umstritten. Doch durch die Initiative von Rudi Pooch und Hella Politze wurde sie erfolgreich umgesetzt. Politze leitete sie über 20 Jahre lang. Ebenfalls 1979 wurde die Schützengesellschaft ins Vereinsregister eingetragen.

1980 stellte der Verein mit Jörg Politze erstmals einen Bruchmeister für das Hannoversche Schützenfest – eine besondere Ehre.

1981 wurden die „Badenstedter Bierstuben“ abgerissen. Der Verein zog vorübergehend ins Sportrestaurant Empelde, kehrte aber 1984 mit einem neuen Schießstand im „Kischer’s Landhaus“ nach Badenstedt zurück. Dort wurden bis in die 1990er Feste gefeiert. Nach Umbaumaßnahmen musste erneut eine neue Bleibe gefunden werden.

1993–1995 war eine wichtige Phase: Der TV Badenstedt bot der Schützengesellschaft an, einen Anbau an die Tennishalle mit Schießstand und Aufenthaltsraum zu errichten. In einer außerordentlichen Versammlung wurde der Bau beschlossen, finanziert durch Spenden und den großen Zusammenhalt der Mitglieder. Im März 1994 stimmten beide Vereine dem Projekt zu.